Einsatz von Hyaluronsäure bei urologischen Erkrankungen:Behandlungsrational und klinische Nachwe

April 18, 2014 - PRLog -- Thema des Jahreskongress der European Association of Urology (EAU), war u.a. die Behandlung von Harntrakterkrankungen mit Hyaluronsäure, das im Rahmen des Satellitensymposiums, wurde von der IBSA, mit dem Titel "Glycosaminoglycan-replenishment Therapy: Rationale for Use and Current Evidence" behandelt wurde

Hyaluronsäure hat sich vor kurzem in Kombination mit Chondroitinsulfat bei der Behandlung verschiedener Formen von Zystitis als wirksam erwiesen, und zwar sowohl im Sinne einer Reduzierung der Rezidivrate der bakteriellen Zystitis, als auch der komplexeren Erscheinungsformen wie der interstitiellen Zystitis, die auch als Beckenschmerzsyndrom bekannt ist- Die ätiopathogenetischen Mechanismen dieserchronischen Entzündung konnten bisher noch nicht abschließend geklärt werden, und die Festlegung allgemeiner Diagnosekriterien ist erst vor kurzem erfolgt.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Ursache für das Auftreten von Zystitis in einer Veränderung des Urothels, d.h. der „inneren Auskleidung“ der Blase und des Harntrakts, und seiner obersten Schicht (Coating) liegt, die ihrerseits aus einer Oberschicht aus Glykosaminoglykanen (GAG) – u.a. Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat – und aus einer Unterschicht aus Glykoproteinen und Proteoglykanen besteht. Unter physiologischen Bedingungen verhindert das Coating die Adhäsion schädigender Wirkstoffe auf dem Urothel. Bei einer Veränderung des Urothels fällt dieser Schutz weg. Die dadurch entstehenden Entzündungsherde und neurogenen Reaktionen lösen schließlich die typischen Symptome der Zystitis aus.

Die Ergebnisse der klinischen Studien

Die Wirksamkeit des kombinierten Einsatzes von Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat bei der Behandlung der interstitiellen Zystitis wurde durch eine kürzlich erfolgte Studie belegt, die in sechs italienischen urologischen Abteilungen stattgefunden hat und von Herrn Prof. Mauro Cervigni der Katholischen Universität von Rom koordiniert wurde. Im Rahmen der Studie wurde die Behandlung mit der Kombination Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat (HA+CS) der Behandlung mitDimethylsulfoxid (DMSO), einem der – von der US-amerikanischen FDA genehmigten – Therapiestandards für die Pathologie, gegenübergestellt.

Die Patientinnen – 110 Frauen mit einer auf die ESSIC-Kriterien gestützten BPS/IC-Diagnose – wurden im Rahmen einer randomisierten Studie über einen Zeitraum von drei Monaten mit 13 Instillationen einer der beiden o.g. Therapien behandelt und dann über einen Zeitraum von weiteren drei Monaten beobachtet.

Während der Studie wurde für beide Behandlungsmethoden eine Verbesserung der Symptome, wie Schmerzen und das dringende und häufige Bedürfnis der Blasenentleerung beobachtet. Der kombinierte Einsatz von Hyaluronsäure und Chondrotinsulfat schnitt aber insbesondere bei der Messung des Schmerzes mit der VAS-Skala besser ab. Darüber hinaus scheint die Behandlung mit dieser Kombination besser toleriert zu werden und weniger unerwünschte Nebenwirkungen hervorzurufen“ meint Professor Cervigni und fügt folgendes hinzu: „Die Ergebnisse der auf den Ersatz der GAGs gerichteten, intravesikalen Therapie zeigen, dass die Wiederherstellung des Urothels die Symptome der Zystitis mindert, und die durch diese Studie gewonnenen Nachweise belegen, dass diese Patienten von diesem therapeutischen Ansatz profitieren“.

Der Therapievorschlag von IBSA

Im urologischen und urogynäkologischen Bereich wurde dem Facharzt die Lösung aus Hyaluronsäure und Natriumchondroitinsulfat durch die IBSA-Forschung in Form eines Kits mit einer vorgefüllten Spritze und einem Katheter-Adapter für die intravesikale Instillation zur Verfügung gestellt. Kürzlich hat die IBSA auch eine neue Formulierung in Weichkapseln für die orale Verabreichung entwickelt, die neben Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat die natürlichen Pflanzenstoffe Quercetin und Kurkumin mit antioxidativer Wirkung enthält.